Chile

Abb. 2: Mit einem seiner Schüler in Chile
Mit einem seiner Schüler in Chile

Eine Gruppe um die chilenischen Star-Architekten Emilio Duhart und Sergio Larraín fordert ihn auf, die sechs monumentalen Glasfenster des neuerrichteten Sakralbaus ›Verbo Divino‹ in Santiago de Chile zu gestalten - mit seinen Entwürfen gewinnt er einen international ausgeschriebenen Wettbewerb - die prämierten Arbeiten werden jedoch nicht ausgeführt; unmittelbar danach beauftragt ihn die Pontificia Universidad Católica de Chile in Santiago mit der Gründung und Leitung des Instituts für Gestaltung an ihrer Architekturfakultät; er akzeptiert - eben 23 Jahre alt - die Berufung an diese bedeutende Universität (»... meine Lehrer ermunterten mich, auf die Botschaft zu gehen und die Verträge zu unterschreiben - vor mir lag eine neue, unbekannte Welt ...«); auf einem Schiff der Hapag Lloyd verläßt er Deutschland.

Seine Professur weiß er äußerst intensiv mit der Entwicklung der eigenen künstlerischen Persönlichkeit zu verbinden; im ›Taller‹, das er jetzt leitet, entstehen zahlreiche Arbeiten für architekturgebundene Projekte, vor allem aber die freien Serien Archaische Balladen, Poesía Quéchua, Horcónes (»... endlich frei von diesem geschichtlichen Ballast und der repressiven Zensur, wie sie im Nachkriegs-Deutschland noch überall herrschte ...«); aufgrund der politischen Entwicklungen in Chile entschließt er sich nach fast sieben Jahren, den Aufenthalt in diesem Land zunächst zu unterbrechen; er führt seine Studenten zum akademischen Abschluß und reist nach Europa - einige Zeit später erfolgt der Militärputsch, eine Rückkehr ist nicht mehr möglich.



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